Fußball – Landesklasse 3 | 16. Spieltag | Samstag, 18.03.2023 – 14 Uhr

Germania Wulferstedt hat das zweite Heimspiel in Folge verloren und wartet nach dem knappen 0:1 gegen Westerhausen II weiterhin auf den ersten Sieg im Jahr 2023. In einem typischen Spielverlauf für ein klassisches 0:0-Spiel mit durchaus reichlich Chancen arbeiteten sich beide Mannschaften sehr fair aneinander ab. Der gute und erfahrungsreiche Schiedsrichter Markus Scheibel kam auch lange ohne Karten aus, musste nur in der turbulenten, diskussionswürdigen letzten viertel Stunde drei Mal Gelb geben.

Den Gästen aus Westerhausen war ein Vorteil im befreiten Aufspielen anzumerken. Sie schienen frei von Altlasten, konzentrierten sich auf ihr Spiel und die Arbeit am Torerfolg. Ihre Routiniers Borchardt, Reitzig, Timpe und Michaelis muss man immer auf der Rechnung haben. Anders die Germania, bei der derzeit die Leichtigkeit fehlt, viel unter Krampf auf dem Platz geschieht und dann in Unruhe umschlägt. Dennoch entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Chancenvorteilen der Gäste. Schon nach vier Minuten setzte der völlig frei stehende Lars Timpe einen vielversprechenden Kopfball an die Latte. Wulferstedt schickte seinen aktuell erfolgreichsten Stürmer Sebastian Huth mit schönem Pass. In Bedrängnis zielte er auf die kurze Ecke, doch Martin Werner im Westerhäuser Tor war da (8.). In der 15. Minute konnte Wulferstedt den Ball in Strafraumnähe kämpferisch behaupten, der Ball rollte Chris Matthias vor die Füße, dessen Kracher aus 16 Metern knapp am Winkel vorbeizischte. Wenig später musste Martin Bomeier  hochgefährlich gegen Westerhausens Marco Michaelis klären (17.). Eine Überzahlsituation hätte Wulferstedt wohl besser ausspielen können, als Christian Reimanns Schuss mit seinem starken Linken nur am Außennetz landete (20.). Auch Eric Schmidtke im Germania-Tor zeigte sein Können beim Schuss von Benjamin Grundmann (24.). Bisher hatte Germania-Coach Fabian Dilge die zu großen Abstände im Mittelfeld und die immer gleiche Spielweise als Problem erkannt. Doch ab der 30. Minute schien Wulferstedt besser im Spiel zu sein. Schade, dass Christian Reimann in Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Er wäre frei durch gewesen (38.).

Die zweite Halbzeit flachte dann spielerisch etwas ab. Schmidtke wehrte zunächst zwei Schüsse von Westerhausen ab, der zweite kam gefährlich von Lars Timpe (48.). Doch dann passierte bis zur 75. Minute nichts Hochkarätiges mehr, bis auf einen schönen Freistoß aus 17 Metern von Manuel Zabel, den Werner aus dem Winkel fischte (71.). Der Gedanke an ein gerechtfertigtes 0:0 reifte schon. Doch ein Friedrich Reitzig ist da, wenn er muss. Bisher recht unauffällig kam er in die glänzende Gelegenheit, die flache Eingabe von Timpe über die Torlinie zu wurschteln (0:1, 75.). Würde den Wulferstedtern die Antwort gelingen? Der Schuss von Huth wurde gehalten (78.). Reimanns straffen Schuss ließ Werner prallen und für den zweiten Ball war niemand zur Stelle (83.). Dann ein schön angesetztes Solo von Manuel Zabel bis in den Strafraum. Martin Werner stürzte aus dem Tor, es kam zum Kontakt und Zabel fiel, blieb auch liegen. Ohne zu zögern zeigte Schiedsrichter Scheibel auf den Elfmeterpunkt (84.). Noch in den Notizen zur Elfmetersituation halte für den Berichterstatter lauter Westerhäuser Beifall über den Sportplatz. Grund: Wulferstedt nahm den Elfmeter nicht an und die Ehrenbekundungen von Westerhausen kannten kaum Grenzen. Am Ergebnis änderte sich nichts mehr. Bei einem noch folgenden Tor von Huth entschied das Schiedsrichterteam auf Abseits (87.).

Nach dem bereits zweiten nicht angenommen Elfmeter der Saison (Hinrunde beim OSC) bleibt Germania Wulferstedt ein Exot bei diesen sonderbaren Entscheidungen, die zwar ehrenrührig sind, im Pflichtspielbetrieb beim Kampf um Punkte aber wohl seines Gleichen sucht.

Wulferstedt: Schmidtke – Ilsmann, Bomeier, Matthias, Reschke, Mann (75. Charwat), Schmalz, Zabel, Hintz (75. Schütze), Huth, Reimann

Westerhausen II: Werner – Kronberg, S. Maulhardt, Grundmann (73. Blum), Borchardt, Beyer, Reitzig, Lindenberg (34. D. Maulhardt), Timpe, Gennrich, Michaelis

Tor: 0:1 Friedrich Reitzig (75.)

Besonderes Vorkommnis: Wulferstedt nimmt gepfiffenen Foulelfmeter zum möglichen 1:1 nicht an (84.)

Schiedsrichter: Markus Scheibel, Lea Chantal Giesen, Nils Ole Schäfer

Zuschauer: 84

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