Fußball Landesklasse 3 | 4. Spieltag | Samstag, 17.09.2022, 13 Uhr

Ein Torfestival im Echomodus lieferten sich Wulferstedt und Quedlinburg am vierten Spieltag. Nachdem sich beide gegenseitig immer wieder einholten und sich niemand absetzen konnte, stand es bis weit in die Nachspielzeit 4:4. Der Siegtreffer durch den 39jährigen Sören Dannenberg in den letzten Sekunden war für Wulferstedt dann überglücklich und riss den QSV in eine spürbare Lethargie.

Bilder zum Spiel Germania Wulferstedt – Quedlinburger SV

Doch Quedlinburg muss sich fragen lassen, wo sie die ersten 20 Minuten waren. Wahrscheinlich noch in der Mittagspause, denn die frühe Anstoßzeit (13 Uhr) stand auf Initiative der Quedlinburger schon vor Saisonbeginn fest. Wulferstedt kostete dies auch ohne die fehlenden Huth, Schmalz, Kunze, Schmidtke, Dreyer und Reschke aus. Nach neun Minuten führte Germania mit 2:0. Erst wurde ein von Schütze getretener Eckstoß mit dem Kopf auf den zweiten Pfosten verlängert, wo Ilsmann ein langes Bein machte. Der Ball war drin und Werner-Nachfolger Raik Bachor im QSV-Kasten machte nicht die beste Figur (6.). Dann war Quedlinburg weit aufgerückt, bediente sich an René Jahn mit einem Ellenbogencheck. Das Spiel lief weiter, blitzschnell schaltete Wulferstedt, steckte auf Justin Hintz durch und der lief allein auf Bachor zu und es stand 2:0. In der 10. Minute zielte der mit Abstand beste Quedlinburger Toni-Raik Röber knapp am Winkel vorbei. Dennoch, Quedlinburg war bisher kaum zu sehen und das beruhigende Gefühl mit dem 2:0 im Rücken war trügerisch. Eine erste Druckphase der Gäste ab der 20. Minute. Schütze blockte hier ganz wichtig gegen Quedlinburgs Michel zur Ecke. Den folgenden Eckstoß köpfte der freistehende Steven Pflug Richtung Lattenkreuz – der Ball ging an den Innenpfosten und dann rein (unhaltbar, 22.). Doch wieder stand die QSV-Abwehr hoch und machte nicht den sichersten Eindruck. Ilsmann spielte in die Schnittstelle und Eric Mann ließ elegant Bachor aussteigen und schob zum 3:1 ein (26.). War Wulferstedt nun auf der Siegerstraße? Keineswegs. Schon der direkte Gegenzug bedeutete das 3:2 durch Böber, und dies ging allzu leicht. Quedlinburg war jetzt wach und nutze die Wulferstedter Verunsicherung zum schnellen 3:3, als der Ball eigentlich schon geklärt schien. Die Halbzeitpause war jetzt das Beste, was passieren konnte, um sich neu zu ordnen. Doch die letzte Szene hatte sogar Wulferstedt: Eine Hintz-Ablage erreichte Christian Reimann vor dem leeren Tor nicht. Der Ball war noch heiß und aus dem Rückraum drosch Jahn den Ball drauf, verfehlte um Haaresbreite den Torwinkel (45.).

Zur zweiten Halbzeit drehte Quedlinburg das Spiel, jedoch nur für eine Minute. Ein Eckstoß wurde flach zum Sechzehner hinaus gelegt, wo Böber anlief und ungestört mit wuchtigem Schuss genau in die kurze Ecke abschließen konnte (51.). Reimann antwortete sofort mit dem 4:4, als Bachor aus dem Tor kam und sich ausspielen ließ. Bei diesem Spielstand rieben sich beide Mannschaften über die restliche Spielzeit auf. Leichte Vorteile hatte hier der Gast, immer wieder angepeitscht durch ihren Trainer. Weshalb Wulferstedt schon begann, sich mit dem Punktgewinn zufrieden zu erklären. Trotzdem gelang Hintz noch ein Pfostenschuss und dies wäre das 5:4 noch vor der 90. Minute gewesen. Der Schiedsrichter zeigte fünf Minuten Nachspielzeit an. Wulferstedt war jetzt auf Sicherheit bedacht. Der zur 70. Minute eingewechselte Sören Dannenberg – am Freitagabend noch in Diensten der „Alten Herren“, hatte sich längst schon Respekt auf dem Platz verschafft. Ein letzter Angriff der Germanen. Jahn sicherte den Ball an der Torauslinie, spielte noch einmal in die Box, wo Ilsmann auf den einlaufenden Dannenberg ablegte und dessen Hammer „alles oder nichts“ sich im Tornetz verfing (90.+4). Mit dem nahen Schlusspfiff stand dieser spektakuläre zweite Sieg in Folge fest.

Wulferstedt: Beisch – Schliestedt (77. Falke), Ilsmann, Charwat, Matthias, Bomeier (46. Zabel), Mann (70. Dannenberg), Jahn, Reimann, Schütze, Hintz

Tore: 1:0 Ilsmann (6.), 2:0 Hintz (9.), 2:1 Pflug (22.), 3:1 Mann (26.), 3:2, 3:3, 3:4 Böber (27., 31., 51.), 4:4 Reimann (52.), 5:4 Dannenberg (90.+4)

Schiedsrichter: Justin Aderhold, Steve Winkler, Niklas Stoye

Zuschauer: 84

Kategorien: 1. HerrenFußball