Fußball – Landesklasse 3 | 7. Spieltag | Samstag, 15.10.2022, 15 Uhr
In der Überzeugung schon alles gesehen zu haben, verlängert sich die Hitliste doch wieder unerwartet. König Fußball ist eben niemals satt. Sehr glücklich rettete sich Germania Wulferstedt beim 5:4-Sieg über Bregenstedt ins Ziel. Neun Tore im Duell der beiden Mannschaften mit der schwächsten Defensive. Der Spielverlauf konnte furioser nicht sein.
Bilder vom Spiel Germania Wulferstedt – Grün-Weiß Bregenstedt
Sechs Tore fielen schon in der ersten Halbzeit. Zum Wohlgefallen der Zuschauer und auch in der Verteilung hier noch wenig überraschend. Wulferstedt war als Gastgeber effektiver, nutze vor allem zwei Standards eiskalt zu Treffern und machte das insgesamt gegen sehr unbequeme Bregenstedter nicht schlecht. Doch Germania war auch wieder spendabel und schenkte die zwei Gegentreffer allzu leicht her. Los ging es mit dem Fernschuss von Christian Reimann, der wunderschön im Winkel einschlug (1:0 Wulferstedt, 9.). Den kann man gern feiern, nachdem meist die Gegner in Wulferstedt die Traumtore machten. Wie aus dem Nichts der hergeschenkte Ausgleich: Christian Schütze schirmte einen zur Auslinie rollenden langsamer werdenden Ball nicht kompakt genug ab, lies sich rausdrücken. Der Bregenstedter Gegenspieler übernahm den Ball noch im Spielfeld, ging zur Grundlinie, spielte in den Rücken der Abwehr, wo sich Felix Wolter beim 1:1 feiern ließ (18.). Die Tore machten es dem Herbst gleich, sie fielen wie reife Früchte. Eckstoß Wulferstedt, Kopfball Sebastian Huth – 2:1 (25.). Dann durfte Wulferstedt zum Freistoß vom Strafraumeck antreten. Kapitän Ilsmann fühlte sich vor der Ausführung magisch vom kurzen Pfosten angezogen. Das darf er auch, nur fand das Bregenstedts Keeper Jannes Wolter beim Stellen seiner Mauer weniger hilfreich. Christian Schütze nutzte die Gunst der Stunde und zirkelte den Ball ins Netz (3:1, 27.). Wenig später waren die Gäste einmal vorn und wieder klingelte es. Ein einfacher Doppelpass genügte, um die Abwehr auszuhebeln. Fabian Schuster verkürzte zum 3:2 (31.). Einen hatte Wulferstedt noch: Wieder Freistoß von Christian Schütze am Strafraum. Gleiche Stelle, gleiche Welle. Den guckte er sich perfekt aus und der Torhüter flog in Leere (4:2, 34.). Fast noch das 5:2, doch Huth lupfte einen Ball knapp neben das Tor (37.).
Um die zweite Halbzeit aus Wulferstedter Sicht zu beschreiben, sollte man besser der Zeit 14 Tage voraus sein. Erst am 31. Oktober wird sich zu Halloween gegruselt. Von Bregenstedt zunehmend vorgeführt, verschwanden die neumodern so gern zitierten „Basics“ unter dem Bettlaken. Bis zur 60. Minute war es noch nicht ganz so wild, doch dann kam Bregenstedt durch absolute Ballsicherheit zu seinen verdienten Treffen, die schon ab Wiederanpfiff in der Luft lagen. Bei Wulferstedt passten Zuordnungen nicht mehr, Missverständnisse häuften sich und das Abwehrverhalten war gruselig. Leon Thiepold im Wulferstedter Tor war mehrfach Mann gegen Mann gefordert, wie gegen Max Krellwitz (68.). In der 79. Minute gelang Schuster der Anschluss zum 4:3 und Felix Wolter markierte nach mehreren Eckstößen in Serie den heiß umjubelten Ausgleich (83.). Als die Gäste dem Siegtreffer schon näher waren, sandte Wulferstedt in der 90. Minute noch ein Lebenszeichen. Mit dem wohl besten und auch fast einzigen Angriff in der zweiten Halbzeit flankte Robert Dreyer von links in die Box, wo Huth den Ball kompromisslos in die Maschen beförderte (90.). Die gute Schiedsrichterin Sarah Hartmann, die mit nur einer gelben Karte auskam, pfiff nach vierminütiger Nachspielzeit ein Spiel ab, an das beide Mannschaften noch lange zurückdenken werden.
Wulferstedt: Thiepold – Ilsmann, Schliestedt (75. Dannenberg), Charwat, Mann (58. Bomeier), Matthias, Schütze, Hintz (69. Dreyer), Schmalz, Reimann, Huth
Bregenstedt: Jannes Wolter – Hamel, Mende (46. Pfeiffer), Felix Wolter, Leipold, Max Krellwitz, Schinkel, Krüger, Daul, Schuster (80. Gröppel), Steuer (68. Oscar Krellwitz)
Tore: 1:0 Reimann (9.), 1:1 F. Wolter (18.), 2:1 Huth (25.), 3:1 Schütze (27.), 3:2 Schuster (31.), 4:2 Schütze (34.), 4:3 Schuster (79.), 4:4 F. Wolter (83.), 5:4 Huth (90.)
Schiedsrichter: Sarah Hartmann, Stefan Röhse, Frank Golla
Zuschauer: 102