Fußball-Landesklasse 3 | Samstag, 27.08.2022, 15:00 Uhr
Wulferstedt konnte den Fehlstart in die Saison nicht verhindern und musste sich nach der verdienten Niederlage gegen den starken Aufsteiger Eilsleben nun im ersten Heimspiel überraschend dem alten Rivalen aus Osterwieck mit 1:4 geschlagen geben.
Bei beiden Vereinen haben neue Kapitel den Weg in die Geschichtsbücher gefunden: Wulferstedt lag wohl in den letzten 30 Jahren noch nie nach 23 Minuten mit 0:4 auf eigenem Platz zurück, während Osterwieck in dieser Höhe noch nie in Wulferstedt führte.
Germanen-Coach Fabian Dilge schickte eine dem Eilsleben-Spiel gegenüber leicht veränderte Mannschaft aufs Feld. Für den in Eilsleben überragenden Beisch stand der reaktionsstarke Eric Schmidtke im Tor. Die Youngster Jannis Schmalz und Dave Justin Schliestedt rückten für Martin Bomeier und Eric Mann in die Startelf. Bei Osterwieck war der vor Tagesfrist aus Ummendorf gewechselte Christopher Kessler bereits spielberechtigt.
Zwar hatte Osterwieck gleich nach Anpfiff etwas mehr vom Spiel und eroberte auch die zweiten Bälle, dennoch war nicht zu ahnen, was gleich passieren würde. Das frühe 0:1 durch einen Sonntagsschuss von Robin Diefert genau in den Winkel musste man noch nicht größer machen, als es war (6.). Diefert hielt einfach mal drauf und der Ball senkte sich perfekt und unhaltbar. Die große Chance zum Ausgleich war da: Schliestedts scharfe Eingabe von der Grundlinie entschärfte ein Verteidiger knapp vor dem einschussbereiten Justin Elias Hintz (11.). In der 14. Minute zog Hintz vor Kessler zurück, dadurch holte Wulferstedt wieder den zweiten Ball nicht. Auch Kessler dachte sich, jetzt einfach mal draufhalten, doch der Ball kam dieses Mal aus 20 Metern zentral, flatterte zwar etwas und schlug im Wulferstedter Kasten ein (0:2). Heftig wurde es mit dem 0:3. Doch dieser Treffer war nach eindeutigem Abseits entstanden. Die regelsicheren Zuschauer auf der Höhe haderten hier sicherlich nicht unbegründet heftig mit dem Linienrichter, der mit dem Tempo des Spielzuges nicht mitkam. Da die Fahne unten blieb, gab Schiedsrichter Lange das Abseitstor von Matzelt (21.). Der Ärger darüber dürfte noch nachgehallt haben und in diese Konzentrationslücke hinein platzierte erneut Matzelt mit einem Schuss ins lange Eck das 0:4 (23.) und der Rekord war perfekt. Eigentlich eine ganz klare Sache vom Spielstand her, wenn da nicht der postwendende Treffer durch Sebastian Huth zum 1:4 geglückt wäre (25.). Der hielt die Hoffnungen noch am Leben. Und Wulferstedt war jetzt auch voll im Spiel. Fast das 2:4, als sich Germania gut durchspielte und Huth auf Reimann durchsteckte, der nur den Pfosten traf. Doch auch Osterwieck hätte mit zwei guten Möglichkeiten nochmals treffen können.
Da aber das 1:4 der Pausenstand war, hätte nur ein echtes Powerplay in der zweiten Halbzeit die Gastgeber retten können. Startschuss dafür wäre ein glasklarer Kopfballtreffer von Pascal Kunze geworden, der perfekt den Freistoßball von Schütze serviert bekam, am langen Pfosten aber den Kopf nicht an den Ball bekam (47.). Was für eine Chance! Dann eine gute Kombination der nun immer gefälliger spielenden Germanen: Ilsmann steckte auf Huth durch, der knapp verzog (62.). Mitte der zweiten Halbzeit hatte auch Osterwieck nochmal einige Szenen. Ein abgefälschter Ball wurde zum Lattenklatscher (63.) und Schmidtke kam stark gegen Kevin Bomeier raus (64.). In der Schlussphase zahlte sich die Routine des zur zweiten Halbzeit gekommenen Manuel Zabel und der frisch eingewechselten Eric Mann, Martin Bomeier und Maximilian Falke nochmal aus. Bomeier traf aus dem Gewühl nur den Pfosten (85.) und nach Zabel-Ablage auf Kunze war dessen Abschluss zu zentral genau in die Arme des Torhüters. Trotz aller Anstrengungen bis zur letzten Sekunde fiel kein weiteres Tor und so war der Pausenstand auch der Endstand. Nun wird Wulferstedt nach dem Pokalabstecher in Klein Wanzleben beim nächsten starken Aufsteiger in Westerhausen versuchen müssen, die ersten Punkte einzufahren.
Germ. Wulferstedt: Schmidtke – Ilsmann, Charwat, Schliestedt (46. Zabel), Matthias, Kunze, Schmalz, Schütze, Reimann (84. Bomeier), Hintz (70. Mann), Huth (84. Falke)
Tore: 0:1 Diefert (6.), 0:2 Kessler (14.), 0:3 Matzelt (21.), 0:4 Matzelt (23.), 1:4 Huth (25.)
Schiedsrichter: Tobias Lange, Johannes Bieder, Ralf Pitt
Zuschauer: 108