Fußball – Landesklasse 3 | 6. Spieltag | Freitag, 29.09.2023
Nullnummer im ersten Derby (Quelle: Volksstimme)
Das hatten sich die Verantwortlichen des Oscherslebener SC vor dem Landesklasse-Heimspiel gegen Germania Wulferstedt sicher anders vorgestellt. Nachdem in der Vorwoche nur ein Punkt aus Westerhausen mitgenommen wurde, sollte im Derby unbedingt ein Dreier her. Am Ende sahen die 267 Zuschauer eine Nullnummer.
Um bei Germania-Kapitän Martin Ilsmann zu bleiben, der vor dem Spiel sagte: „Wenn wir alles abrufen, ist etwas möglich“, dann hat Wulferstedt alles abgerufen. „So nehmen wir einen Punkt mit“, ergänzte er nun nach Spielende.
Die Gäste präsentierten mit Eric Mann und Christian Schütze eine sehr effektive Innenverteidigung, die kaum etwas zuließ. Gelang es der Heimelf sich doch aussichtsreich zu positionieren, war Germania-Schlussmann Philipp Beisch ein sicherer Rückhalt. An Tormöglichkeiten mangelte es dem OSC nicht. Den Kopfball von Martin Gödecke (3. Minute) und den Schuss von Floralb Daxha parierte Beisch (7.). Auch Benjamin Rode und Adrian Fahr blieben erfolglos. Beisch hatte immer wieder die Hände dran. Oftmals waren die Abschlüsse der OSC-Angreifer aber auch zu überhastet und nicht konsequent genug. Ein Beispiel passierte in Spielminute 37. Gödecke setzte sich im Mittelfeld gegen Ilsmann durch, passte auf Daxha, der den besser postierten Rode ignorierte. Das war die bis dahin klarste Möglichkeit für einen Torerfolg. In Summe hatte der OSC in Durchgang eins ein klares Chancenplus.
Torhüter Lenhard und Beisch stechen heraus
Nach der Pause versuchte es Tommy Lessmann für die Platzherren aus der Ferne. Der Ball ging knapp über den Torbalken. Die Gäste standen jetzt sehr tief, meist mit sechs Spielern im Strafraum. Das machte es dem OSC schwer, sich Chancen zu erarbeiten. Dem Team von Trainer Tobias Friebertshäuser, für den es in dieser Funktion das erste Derby war, gelang es nicht, sein Spiel aufzuziehen. Germania ging ab der Mittellinie sofort mit zwei Spielern auf den jeweils ballführenden OSC-Akteur. So blieb den Bodestädtern nur, es aus der Ferne zu versuchen. So wie Fahr aus 30 Metern. Den Ball wischte Beisch jedoch über den Querbalken. Dann folgte die beste Möglichkeit für die Gäste. Nach 67 Spielminuten lief Denny Herzberg allen davon auf Alexis Lenhard zu. Dieser blieb lange stehen und hielt den Ball sicher fest. Herzberg kam danach erneut, allerdings stand er in der verbotenen Zone. Dann war es auf der Gegenseite Andreas Meßner, dessen Kopfball nichts einbrachte. Gödeckes Freistoß von der rechten Strafraumkante landete am Außennetz (80.). Vor dem Schlusspfiff gab es nochmals Freistöße auf jeder Seite. Schütze gegen Lenhard und auf der anderen Seite Gödecke gegen Beisch. Beide Male blieben die Torhüter im Vorteil. Erwähnenswert wäre noch, dass Herzberg noch einmal in der Startelf stand. Der Offensivmann hatte nach dem letzten Derby im Frühjahr, als er noch für den Oscherslebener SC auflief, seine Laufbahn beendet. Im Sommer folgte dann aber der Wechsel zurück zur Germania, im Notfall sollte er aushelfen. Das Derby ließ er sich natürlich nicht entgehen.
Am Freitag empfängt der OSC nun die Reserve des FSV Grün-Weiß Ilsenburg. Unter Flutlicht im Jahnstadion wird dann um 19 Uhr angestoßen. Wulferstedt trifft am Samstag auf Einheit Wernigerode zwei (Anpfiff 15 Uhr). In der Woche darauf steht dann erneut das Duell Oschersleben gegen Wulferstedt auf dem Plan – dann im Achtelfinale um den Pokal des Landrates.
Tobias Friebertshäuser (Oscherslebener SC): „Wir sind gut ins Spiel gestartet und hatten über die komplette Dauer mehr Ballbesitz. Trotzdem muss man sagen, dass wir gerade unsere Stärken, die wir eigentlich über unsere Außen haben, nicht gezeigt haben! Uns hat auch vor dem Tor die volle Überzeugung und auch manchmal das nötige Quäntchen Glück gefehlt.
Wir können aber auch froh sein, in der zweiten Halbzeit nicht sogar in Rückstand geraten zu sein, als Wulferstedt allein auf unser Tor stürmte. Die Germania hat sich nicht unverdient einen Punkt erkämpft und wir müssen einfach wieder zusehen, dass wir zielstrebiger werden hart arbeiten. Der Rest kommt dann wieder von ganz allein!“
Fabian Dilge (SG Germania Wulferstedt): „Wir nehmen aus dem Derby einen verdienten Punkt mit, da wir über die gesamte Spielzeit sehr diszipliniert gespielt und gut defensiv gearbeitet haben. Oschersleben war wie erwartet die Mannschaft mit dem höheren Ballbesitzanteil, konnte jedoch seine vorhandene Qualität nur selten zeigen. Unser Matchplan ist aufgegangen.“
Wulferstedt: Beisch – Ilsmann, Herzberg, Bomeier (71. Lampe), Schmalz, Schütze, Reschke, Dilge, Caic, Matthias, Mann
Schiedsrichter: Kautz, Koch, Schäfer