Fußball Landesklasse 3 | 14. Spieltag | Samstag, 04.03.2023 – 14 Uhr
Der Tabellenführer aus Eilsleben wurde seiner Favoritenrolle gerecht und erspielte sich in einer torreichen zweiten Halbzeit völlig verdient diesen Derbysieg. Das Ergebnis fiel allerdings um ein bis zwei Tore zu hoch aus.
Der ESV konnte seine gute Form, untermalt durch die perfekte Vorbereitung auf dieses Derby mit dem Testspielsieg der Vorwoche, sofort auf den Platz bringen. Was allein fehlte, waren die Tore in der ersten Halbzeit und hier noch das richtige Rezept gegen die wehrhaften Wulferstedter, die ersatzgeschwächt antraten. Bei Eilsleben fehlte Torjäger Bach. Und die Ereignisse schienen sich zu doppeln. Denn wie schon im Hinspiel lag das Abschlussglück zunächst auf den Seiten der Germanen, die mit ihrer ersten richtigen Chance gleich in Führung gingen. Christian Reimann brachte einen schönen Diagonalball unter Kontrolle, schlug noch einen Haken und zog flach ab. Steven Blumes Handabwehr war zu lasch und der Ball trudelte in die Maschen (9.). Doch zuvor machte Eilsleben schon mächtig Dampf. In der zweiten Minute war Germanias Torwart Philipp Beisch noch gerade mit dem Knie dran und wurde in der fünften Minute von René Hasse abgeräumt, was eine erste Behandlung des Keepers erforderte. Das Drehbuch in Halbzeit eins las sich so, dass Eilsleben den Druck permanent hochhielt, aber nach Lösungen suchen musste. Zu emsig war die vielbeinige Abwehr der Blau-Weißen, zu gut die Reflexe von Beisch und manchmal fehlte der berühmte Zentimeter. So in der 20. Minute, als Ole Stolte das Zuspiel von Jakobs per Direktabnahme an die Latte setzte. Beisch hatte hier die Fingerkuppen noch dazwischen. Knapp war es auch, als Hasse zu Sacher durchsteckte. Wieder fehlten nur Zentimeter (33.). Doch auch Wulferstedt war um Entlastung bemüht. Eine dieser Aktionen verleitete Jannis Schmalz zu einem Steilpass, doch Blume griff den Ball knapp vor Reimann ab (35.). In der 41. Minute dann vielleicht die Schlüsselszene des Spiels. Der seit der fünften Minute angeschlagene Beisch rettete erneut stark gegen Domenik Siegmund und konnte nach dieser Szene nicht mehr weitermachen. Der Halbzeitpfiff mit der knappen 1:0-Führung kam nicht ungelegen für Wulferstedt.
Bilder vom Spiel Germania Wulferstedt – Eilslebener SV
Dass es dann nur zehn Sekunden dauern würde, dass Eilsleben den längst erhofften Torjubel nachholt, war wiederum überraschend. ESV-Coach Fabian Lenkeit wechselte Niklas Ruprecht zur Pause ein. Und dieser Ruprecht war nicht der Gehilfe des heiligen Nikolaus, sondern der Torgarant in diesem Spiel. Der erste Angriff nach Wiederanpfiff schien dermaßen Verwirrung zu stiften, dass es plötzlich sehr leicht war, was zuvor 45 Minuten nicht klappte. Ruprecht zog freistehend ab und traf zentral zum umjubelten Ausgleich. Der nächste druckvolle Angriff bedeutete gleich das 2:1. Hier war erneut Ruprecht am kurzen Eck zur Stelle (55.). Nach erlaubte die Theorie es den Wulferstedtern, nachbessern zu können, doch dazu sollte es an diesem Nachmittag nicht mehr kommen. Die Effektivität nach vorn war einfach nicht da. Und so schnürte der Tabellenführer noch einen richtigen Kantersieg. Die Konzentration bröckelte bei den Hausherren und teilweise war es dann zu einfach, wie die drei weiteren Treffer fielen. Christian Jakobs konnte allzu leicht mit dem Ball durchbrechen und schob mühelos zum 3:1 ein (67.). Ruprecht mit seinem dritten Streich und Benjamin Sacher machten den Deckel endgültig drauf. Lange Grübelnächte braucht Wulferstedt nicht zu haben, denn man hat gegen einen besseren Gegner verloren. Eilsleben wird mit dieser siegeshungrigen eingespielten Mannschaft auf dem besten Weg sein, das angestrebte Saisonziel zu erreichen.
Germania: Beisch (41. Thiepold) – Ilsmann, Bomeier (82. Falke), Schütze, Jahn, Mann (62. Behrens), Matthias, Hintz (62. Zabel), Schmalz, Reimann, Huth
Eilsleben: Blume – Ratajczak (46. Ruprecht), Klimek, Falk, Sengewald, Sacher, Stolte (75. Wilhelm), Jakobs (75. Funke), Siegmund, Hasse, Haus
Tore: 1:0 Reimann (9.), 1:1 Ruprecht (46.), 1:2 Ruprecht (55.), 1:3 Jakobs (67.), 1:4 Ruprecht (69.), 1:5 Sacher (81.)
Schiedsrichter: Robert Gnade, Jan Kriesche, Paul Hesse
Zuschauer: 137